Jetzt steht mit dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC am Samstag (13 Uhr) der Jahresabschluss an – und drei weitere Punkte unter dem Weihnachtsbaum fände ich schon fein.
Die Traditionsvereine kennen sich bestens: Laut worldfootball.net gab es bisher 62 Pflichtspiele zwischen VfL Bochum und Karlsruher SC. Die Bilanz spricht knapp für den VfL: 22 Bochumer Siege, 16 Karlsruher Erfolge und 24 Unentschieden bei einem Torverhältnis von 93:77 für Bochum. Trotzdem sollte man die Badener nicht unterschätzen, denn die letzten Jahre waren aus Bochumer Sicht zäh:
• Laut DFL-Statistik ist der KSC seit fünf Auswärtsspielen in Bochum ungeschlagen und holte in neun der elf Zweitliga-Gastspiele im Vonovia Ruhrstadion Punkte – der letzte VfL-Heimsieg datiert vom 1:0 unter Peter Neururer im Mai 2014.
• Beim letzten Aufeinandertreffen (Saison 2020/21) siegte jeweils das Auswärtsteam: Karlsruhe gewann 2:1 an der Castroper Straße, der VfL setzte sich im Wildpark trotz Gelb-Rot gegen Gerrit Holtmann mit 1:0 durch.
• Trainer Uwe Rösler selbst mag den KSC: In der Saison 2020/21 gewann er mit Fortuna Düsseldorf beide Spiele gegen die Badener (3:2, 2:1).
Einfach-Uwe führte Bochum innerhalb weniger Wochen auf Rang 9 der Tabelle und macht Hoffnung auf einen ruhigen Winter. Torhüter Timo Horn ist dabei der Mann der Stunde: Er spielte in zehn Pflichtspielen sechs Mal zu null und wurde vom kicker bereits fünfmal in die Elf des Spieltags berufen. In einem RevierSport-Interview zeigte sich Horn dankbar und genießt seinen aktuellen Lauf: „Wir haben uns unter Uwe Rösler sehr stabilisiert… gute Vorzeichen für 2026“. Bochum werde mehr Ballbesitz haben, müsse aber spielerische Lösungen finden und eine Top Performance abrufen.
Die Personalsituation ist vor dem Jahresabschluss entspannt: Es fehlen nur Michael Obafemi (krank), Gerrit Holtmann (Reha), Kevin Vogt (Trainingsrückstand) und Ibrahima Sissoko (Afrika-Cup). Alle anderen Spieler stehen Uwe Rösler zur Verfügung. In Hannover hatte der Coach Philipp Hofmann und Mittelfeldmann Mats Pannewig geschont, um eine Gelbsperre zu vermeiden – das soll sich gegen Karlsruhe auszahlen. Die Bochumer Presse spekuliert zudem, ob Alessandro Crimaldi nach starken U19-Leistungen sein Profi-Debüt geben könnte.
Der KSC durchlebt eine handfeste Krise: Fünf Niederlagen in Serie, darunter ein 0:4 zu Hause gegen Paderborn, haben die Badener ins Tabellen-Mittelfeld gedrückt. Ausgerechnet gegen S04 haben sie am 01.11. den letzten Dreier geholt. Gleichzeitig sorgt ein Trainerwechsel-Gerücht um Co-Trainer Bajramovic für Unruhe.
Nach der Nullnummer von Hannover fordert Rösler, der in der Vorwärtsbewegung das schlechteste Spiel unter seiner Leitung ausmachte, eine deutliche Leistungssteigerung.
Es bleibt also die Hoffnung auf einen positiven Jahresabschluss: Vielleicht trifft Ex-Karlsruher Hofmann per Kopf, vielleicht bricht Mats Pannewig seinen Pfosten-Fluch, oder wir erleben das Debüt eines neuen Talents.
Wünsche Euch allen schommal jetzt schöne Weihnachtstage und einen Guten Rutsch! Ausserdem wünsche ich mir, dass ich die nächste Partie am 18. Januar 2026 wieder eröffnen darf.