Jaja, ich weiß, ich habe mich vor einem Vierteljahr erst darüber ausgelassen, dass es müßig ist, sich über die sich ständig wiederholenden Rituale auszulassen.
Vollmundigen Ankündigungen mit Wir-haben-verstanden-Impetus folgen mit schöner Regelmäßigkeit groteske Fehlentscheidungen von stellenweise atemberaubender Absurdität.
So dass selbst der gutmütigsten Kommentatoren einige nicht mehr glauben mögen, „natürlich“ werde auf Maßnahme A (meinetwegen Verkauf eines Spielers) nun zwangsläufig Maßnahme B (meinetwegen Verpflichtung des schon in der Pipeline wartenden Ersatzes) folgen.
Aber natürlich unterliegen wir eben auch dem schröcklichen Gewese unverrückbarer Naturgesetze.
Die da heißen:
mehr als Lichtgeschwindigkeit kriegen wir nicht hin,
nach dem Blitz kommt der Donner und
der VfL Bochum hat kein Geld.
Er hat zwar dem Vernehmen nach den drittgrößten Etat der 2. Liga, aber nichtsdestotrotz kein Geld.
Weil der Kader zwar offensichtlich nicht ligatauglich, aber die ihn umgebenden Kosten hinreichend hoch sind.
Muss man auch erst mal hinkriegen.
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, soll die Weiterverpflichtung Stögers dermaleinst an 900.000€ gescheitert sein.
Weil der VfL eben kein Geld hat.
Also wenn man mich gefragt hätte: ich hätte 100€ dafür gespendet, vielleicht hätten sich auch noch 8.999 andere gefunden.
Aber ich wurde nicht gefragt, weshalb ich davon ausgehe, dass es bei den anderen 8.999 nicht anders aussah.
Weil man ja statt dessen auch darauf bauen kann, dass auf Glück am letzten Spieltag Glück in der Relegation folgte, worauf zwangsläufig – naja, es hätte ja auch sein können, dass irgendwer keine Lizenz bekommt.
Oder die Liga augestockt wird.
Oder so.
Und was hätten wir uns dann über unnötig ausgegebenes Geld geärgert!
So schwurbelt es mählich durch den Kopf, wenn man wegen fortschreitender Abstumpfung nicht mal mehr richtig angepisst, der VfL aber am (vorläufigen) Tiefpunkt angekommen ist – und nach dem x-ten Frustbier sich plötzlich die Erkenntnis einstellt-
Moment:
Die jahrelang kurz vor dem Abschluss stehende, aber dann doch immer wieder erfolglose Investorensuche –
Die Installierung von Schindzielorz und Reis und deren Demontage nach unerwartet sich einstellendem Erfolg
Die absurden Personalmaßnahmen
(sportliche Führung: irgendwer, der ohnehin schon da ist; Trainer: irgendwer, der alles ganz anders machen will als sein Vorgänger; Kader: alles weg, was unseren Erfolg ausgemacht hat; wieder sportliche Führung: irgendwer, der es irgendwo schon mal mit höllisch viel Kohle vergeigt hat)
und der Gedanke, wer an all diesen Katastrophen irgenwie beteiligt war, lassen am Ende nur einen Schluss zu:
Kaenzig ist Schlakker!
Und seine einzige Aufgabe besteht darin, den VfL zugrunde zu richten.
Langsam.
Ganz langsam.
Und sich dafür von seinem Opfer auch noch bezahlen zu lassen.
(Das ist das Perfideste überhaupt!)
Okay, das sind alberne Gedanken, wenn man auf das letzte Bier vielleicht besser hätte verzichten sollen, ist klar.
Morgen früh werde ich auch darüber lachen.
Und mich fragen: wenn Kaenzig kein Schlakker ist, in wessen Auftrag handelt er dann??
