Basisfremder Protest

[RAM1501]

Grundsätzlich könnte mir aber noch niemand aufzeigen, wo genau der Vorteil des VfL liegt, wenn insgesamt mehr Geld ins System gepumpt wird.

zumal die Summe, die der VfL Bochum von einem DFL-Investor erhalten könnte, beträchtlich wäre. Je nach Investitionsvolumen und Verteilungsschlüssel könnte sie zwischen 30 und 50 Millionen Euro liegen, 40 Millionen Euro gelten jedoch als realistisch.

https://vfl-magazin.de/vfl-dfl-investor/

Es geht für den VfL tatsächlich um diese Summen? In welchem Zeitraum denn?

[RAM1501]

Es bekommen doch sicher nicht alle Vereine das gleiche Geld. Die Die jetzt schon viel haben werden mehr bekommen.
Dafür bekommt der Investor für 20 Jahre Knete aus dem Fernsehgeld.
Auf Dauer wird der Verein auf Geld verzichten.

Logisch. Der Investor wird weniger ausgeben wollen als er einnimmt.
Sonst würde das für ihn keinen Sinn machen.
Stellt sich für mich so dar, dass die DFL zu bequem oder zu unqualifiziert ist, die Vermarktung selbst erfolgreich und gewinnbringend vorzunehmen. Da braucht man wirkliche Experten für.
Da nimmt man sich einen, der das übernimmt uns die Kohle für sich einsteckt. Quasi einen Vermittler. Sowas kostet immer.

[Winne]

Kaenzig:

Das bestätigt indirekt auch Ilja Kaenzig. „Den Auftrag der Mitgliederversammlung werden wir weiterverfolgen und die Investorensuche deshalb nicht einstellen“, betont er im Gespräch im Tief im Westen – Das VfL-Magazin. „Aber es würde uns den Druck nehmen und wir hätten mehr Zeit, den Richtigen zu finden.“


Wie sagte Kollege Rumpefuß neulich, Komik vom feinsten?

[RAM1501]

1 Mrd. € für 20 Jahre

= 50 Mio € per anno für beide Ligen
÷ 36 Vereine
= 1,39 Mio € (durchschnittlich) pro Club jährlich

Erscheint mir doch relativ wenig.
Ist es das wert ?

Ja, finde ich auch. Das ist nicht viel. Und der Durchschnittswert ist nicht realistisch, denke ich, da die Top Vereine, Bayern, Wahre Liebe, Dosen überproportional mehr Geld bekommen werden.

[RAM1501]

Nach 11 Jahren 2. Liga sieht man sich scheinbar nicht in der Lage, die nötigen Entwicklungen an den beiden genannten Punkten, sowie das „Tagesgeschäft“ Bundesliga aus den bisherigen Einnahmen entsprechend schnell voranzutreiben.

Dann liegt es aber an den handelnden Personen, die mit mehr Geld auch nicht bessere Arbeit machen könnten!

1) Weder der Abstand zu ausländischen Ligen wird aufgeholt (Wie viele Vereine interessiert das überhaupt?)
2) Innerhalb der Liga ändert sich auch rein gar nichts. Die Talente werden uns weiterhin von Mainz, Freiburg o.ä. weggelockt.
Aber alle im Zirkus werden (noch) mehr Geld verdienen. Ist doch klar, dass "die" dafür sind.


Der Ausverkauf von mehr oder minder gesellschaftlich relevanter Werte und Güter an (ausländische) Investoren muss langsam mal ein Ende haben. Das ist hier ein weiter politisch-gesellschaftlicher Baustein und einer der Wenigen wo die "Basis" dagegen "vorgehen" kann.

Volltreffer, absolute Zustimmung

[Pumuckl]

Warum sollte der VfL eine Abstimmung dazu durchführen? Steht dies in der Satzung? Herr Kaenzig hat sich doch offen positioniert und seine Entscheidung begründet. Soll er jedes Mitglied anrufen?

So wie das jetzt verstanden habe sollten die 36 Clubs in erster und zweiter Liga die Vereine abstimmen lassen nicht die ausgegliederten Kapitalgesellschaften sollten das alleine entscheiden und die Vereine sind doch laut der 50+1 Regel die Mitglieder im Verein da sie das stärkste Organ des Clubs sind , wen dem so ist passiert da gerade eine riesengroße Schweinerei und ich verstehe dann diesen Protest auf vollkommen, kann aber ehrlich gesagt zu dem ganzen Thema nur der gestrigen sehr informativen hart aber fair Sendung glauben schenken , wenn ich aufs falsche Pferd setze bitte ich um Info dazu. Danke.

[mit-glied68]

Meine ganz ehrliche Meinung dazu? Ich glaube, dass die Kommunikation hierüber (mal wieder) von der inkompetenten DFL völlig verbaselt wurde.

Warum nimmt man nicht von vornherein die wichtigen Protagonisten, zu denen natürlich auch die Fans gehören, einfach von Anfang an mit? Warum muss man immer solange warten, bis die Fronten völlig verhärtet sind?

Nun werden von beiden Seiten immer mehr Drohkulissen aufgebaut und 80% der restlichen Fans, die sich neutral verhalten, sind nur noch genervt.
Ich jedenfalls habe keine Lust mehr zu einem Spiel zu fahren und nicht zu wissen, wann ich ungefähr zu Hause bin. Mir ist meine Familie für so einen Quark zu wichtig.
Langsam aber sicher denke ich darüber nach meinen Platz einfach leer zu lassen, bis ich endlich wieder ein Spiel sehen kann, dass annähernd 90 Minuten dauert.

[TS1848]

Es kann und wird wahrscheinlich auf weitere Verteuerungen im TV Bereich durch zusätzliche Anbieter und Erhöhungen der ABO Preise hinauslaufen. Man will ja MEHR Geld einnehmen. Hinzu wird wahrscheinlich eine weitere Splittung der Spieltage kommen, ich empfinde die aktuelle schon als zuviel.
(...)
Ob die Stadion Atmosphäre und die Unterstützung dann noch so ist, wie gerade bei uns in den Heimspielen bliebe dann abzuwarten.

Genau so ist es.

In England wird ja jetzt schon an fast jedem Wochentag gespielt - wenn es nicht die Premier League ist, dann ist es League Cup oder Pokal.

Und die Atmosphäre hat sich selbst in den früher berühmt-berüchtigten Stadien wie Anfield, St James' Park oder Stamford Bridge massiv verschlechtert...

Genau das meinte ich. Klopp hat sich doch auch mal geäußert, dass er der Meinung ist, seine Mannschaft erhält in den Heimspielen nicht die volle oder keine richtige Unterstützung.

Stimmungsmache.

...und dann gibt's da noch immer mehr englische Fans
(mit dem Back-To-The-Roots-Denken), welche 500 € in An-/Abreise und
anschließend 20 € für einen 'Steher' in deutschen Stadien investieren.

Allein wegen der Stimmung.

Kloppo hatte recht, die Atmo in der PL ist doch teilweise 'very boring' !

[Alpenbomber]

Die Premier League ist uns bereits heute um Lichtjahre enteilt.

Lichtjahre entfernt im Geld einnehmen und ausgeben, yo. Das wars aber dann auch schon. Ich sehe keine Überschwemmung des Marktes mit englischen Talenten (Apropos, mit dem Geld wird in die Nachhaltigkeit investiert), ich sehe keine erfolgreiche Nationalmannschaft und auch im europäischen Vergleich schneiden die engl. Vereine nicht besser ab als die anderen Ligen.

Wollen wir aber, dass die Liga attraktiv bleibt und auch in 5 oder 10 Jahren sich wenigstens noch ein paar TOP-Stars in die Liga "verirren", führt kein Weg daran vorbei weitere Einnahmequellen zu erschließen.

Ich weiß nicht welchen VfLer du damit hier erreichen willst, aber ich für meinen Teil bin seit Jahrzehnten Bochum Fan. Ich gehe nicht wegen Harry Kane ins Stadion. Ich werde auch in Zukunft nicht wegen "Stars" ins Stadion gehen. Ich gehe davon aus, dass auch in den 7oigern und 80igern der Fussball hier gelebt worden ist. Da die Gelder an alle Vereine gehen, werden auch in Zukunft in Bochum keine Stars spielen!

Sinkt die Attraktivität der Liga und kommen nur noch B-Stars oder junge Talente nach Deutschland, werden auch auf lange Sicht die Fernseh- und Sponsorengelder sinken. Denn wer zahlt schon für ein zweitklassiges Produkt einen erstklassigen Preis?

Das nennt sich dann Bereinigung eines aufgeblähten Marktes. Die Liga hier wird auch für heimische Fans weiterhin total interessant bleiben. Stars spielen maximal in 5 von 36 Vereinen. Die Stadien sind trotzdem voll. Allein am letzten Wochenende waren mehr Zuschauer an einem Spieltag in der zweiten Liga als in der Ersten.

Bei diesem Deal geht es ja vordergründig darum, dass die Liga konkurrenzfähig bleiben soll.

Ernsthaft, wen interessiert der internationale Vergleich? Ausser die TOP 5 BuLi Mannschaften. Reine Angstmacherei.
Stichwort Raubtierkapitalismus.

[Kreisklasse]

Noch eine Anmerkung: Der Vergleich mit der internationalen Vermarktung der Premier League hinkt natürlich gewaltig. Der Markt wird auch durch das riesige ehemalige britische Kolonialreich bestimmt. Das hat seine Spuren hinterlassen. Man fährt nicht nur auf der falschen Seite. Indien, dieser gigantische Markt, ist beispielsweise wie viele andere englischsprachig. Woher kommen dann wohl die Experten, die internationale Spiele kommentieren? Ich habe die WM 2014 teilweise im indischen Fernsehen gesehen. Wer moderierte da wohl mit einem indischen Kollegen? Es war kein Kontinentaleuropäer.
Kurz und schlecht. Ich fürchte, dass die DFL-Menschen das Potential einer internationalen Vermarktung heftig überschätzen. Und das hat wenig mit der Qualität des Produktes Bundesliga zu tun.

[Kreisklasse]

Bei PR im Magazin läuft übrigens eine Abstimmung zu den Protesten. Über 1000 haben bisher abgestimmt. Lediglich gut 20 % sind prinzipiell gegen die Proteste. 39% für Form und Inhalt. 38% stört die Form, nicht jedoch der Inhalt.
Auch wenn diese Abstimmung natürlich nicht repräsentativ ist. Weit über zwei Drittel sind hier grundsätzlich gegen die Pläne der DFL. Da kann man wohl kaum vom basisfremden Protest fabulieren.

[SF7]

Da kann man wohl kaum vom basisfremden Protest fabulieren.

Naja, es sind insg. 59% die nicht damit konform gehen.
Wenn du den Eröffnungspost liest, dann kannst du erkennen, dass es mir in erster Linie um die Art und Weise geht.
Ich will diese (immer noch) verstehen, aber keiner will (kann) Antworten liefern.
Es kommen immer nur Sätze mit "hätte, könnte, wenn und aber...".
Auch der gute Kurvenmensch bei hart aber fai konnte nichts fundiertes beitragen.
"Wir lehnen diersen Deal komplett ab."

Edit: man versucht alles mit "gegen die Kommerzialisierung des Fußball" zu begründen und guckt sich dann vermutlich (eingedeckt mit China-NFL-Merch vom Discounter) die Anti-Kommerz-Veranstaltung Super Bowl im deutschen Fernsehen an
Passt schon.

[Aden]

Ja, aber da liegt der Ball doch eindeutig bei der DFL. Die haben doch die Möglichkeit den Fans zu erklären was der Deal für die Liga bedeutet und was sich evtl ändern wird oder auch nicht. Durch Offenlegung von Details welche Strategie und welchen Plan man mit dem Deal verfolgt. Kann man den Fans evtl doch die jetzige Verunsicherung nehmen und versuchen sie für das Projekt zu begeistern.
Glück Auf

[SF7]

Ja, aber da liegt der Ball doch eindeutig bei der DFL. Die haben doch die Möglichkeit den Fans zu erklären was der Deal für die Liga bedeutet und was sich evtl ändern wird oder auch nicht.

Also bestätigst du mehr oder weniger, dass sie gegen etwas protestieren, aber eigentlich gar nicht wissen, gegen was sie protestieren?
Und dafür riskieren sie dann u. a. Gesundheit und Arbeitsplätze dritter?

[Winne]

Da kann man wohl kaum vom basisfremden Protest fabulieren.

Edit: man versucht alles mit "gegen die Kommerzialisierung des Fußball" zu begründen und guckt sich dann vermutlich (eingedeckt mit China-NFL-Merch vom Discounter) die Anti-Kommerz-Veranstaltung Super Bowl im deutschen Fernsehen an
Passt schon.

Total unsachlich von Dir. Ich für meinen Teil habe noch nie ein Football Spiel gesehen. Und selbst wenn, was ändert das? Wenn sich jemand für Football interessiert kann er das doch schauen und trotzdem gegen den Kommerz sein.

[Kreisklasse]

Das wäre in der Tat spannend. Es geht ja darum, dass man kurzfristig viel Geld bekommt und dann längerfristig deutlich mehr Geld zurückzuzahlen.
Was nur Sinn macht, wenn man das erhaltene Geld für eine Investition nutzt, die zu reichlich Zusatzeinnahmen führt. Die Investitionsrechnung (so etwas macht man in der normalen Wirtschaft) möchte ich persönlich gern mal analysieren können. Ausserdem würde ich gerne wissen, warum man sich nicht über einen Bankkredit finanziert, wenn es doch ganz konkrete Investitionsvorhaben gibt.

[SF7]

Total unsachlich von Dir.

Da stimme ich dir zu. Ist es.

Ich stelle die Berechtigung des Protests nicht infrage.

Ich bin einfach nur komplett davon genervt.
Das verstärkt sich immer mehr, da es immer mehr den Anschein erweckt, dass diese Gruppe zum großen Teil nicht einmal weiß warum man mit Tennisbällen schmeißt.
Man macht es einfach. „Scheiss DFL“ halt…

[Aden]

Nein . Sie verweigern einfach nur die Zustimmung, weil ihnen keiner plausibel erklärt hat warum sie dafür stimmen sollten. Bei einer Bundestagswahl wählt man ja auch keine Partei. Dessen Parteiprogramm einem nicht gefällt oder die keines vorgestellt haben.
Glück Auf

[Winne]

Genervt sind wir alle. Das wird ja langsam auch grob unsportlich. Am Sonntag zum Glück für den VfL.

Warum dürfen die Ultras die ganze Zeit auf dem Zaun sitzen und das Netz hochhalten?

Es wird wirklich mal Zeit, dass die Vereine da etwas unternehmen.

Gute Stimmung gab es auch ohne die, die waren ja lange genug nicht im Stadion.

[Alpenbomber]

Ich bin einfach nur komplett davon genervt.

Dann scheint der Protest zu wirken…

Ausserdem würde ich gerne wissen, warum man sich nicht über einen Bankkredit finanziert, wenn es doch ganz konkrete Investitionsvorhaben gibt.

Eben, wenn man daran glaubt mit einem kurzfristigen Geldsegen Investitionen tätigen zu können, die mir für die Zukunft einen erheblichen Mehrwert generieren können, dann kann ich auch zur Bank gehen. So wird das Geld einfach nur ein paar wenige im hier und jetzt noch reicher machen. Das Geld wird einfach fort sein. Ganz sicher.

Viele der hier im Lande bestehenden und sich in den kommenden Jahren verschärfenden Probleme, beruhen auf genau auf dem hier hier stattfindenden Modell: Geldflüsse werden permanent nur in eine Richtung verschoben. Die Schere geht immer weiter auseinander. Das vom Investor bereit gestellte Geld muss zurück gezahlt werden, das tut am Ende die "Basis".
Auf amerikanische Verhältnise', sei es sportliche oder gesellschaftliche, hab ich keine Lust

*und gesamt gesellschaftlich sollte keiner von uns darauf Lust haben. Das sind Probleme die es unter allen Umständen zu vermeiden gilt, nur sind wir leider schon auf dem besten Weg ins Verderben.