Sie tragen eine Glücksgöttin im Namen, was auf wenig Vertrauen ins eigene Leistungsvermögen schließen lässt und werden von einem Musikanten unterstützt, der wie ein Lutschbonbon heißt, aber eigentlich lieber Engländer ist.
So weit, so wenig furchteinflößend.
Immerhin hat der Verein ein echtes Alleinstellungsmerkmal, ist er doch der einzige, dem es jemals gelungen ist, eine Bundesligasaison auf Platz 20 zu beenden.
Sympathisch an der Fortuna ist zweifellos, dass sie als Zweitligist im Ruhrstadion bislang eigene Tore in der ersten Halbzeit konsequent vermied.
(Am Ende ging’s dann aber doch meist Unentschieden aus.)"
So schrieb ich am 24.11.2020 zur Eröffnung des 9. Spieltags der Saison 2020/21, von der ich in diesem Moment nicht ansatzweise ahnte, dass an ihrem Ende der Aufstieg ins Oberhaus stehen würde.
Und nun?
Zur aktuellen Situation ist alles gesagt, möglicherweise auch schon von jedem, und nach Bremen hatte ich die Saison eigentlich abgehakt.
Jetzt aber liegt eine Nacht mit wenig Schlaf hinter mir, flaues Gefühl im Magen in Tateinheit mit Appetitlosigkeit ziemten eher einem Pennäler mit Liebeskummer als einem ausgelutschten Tattergreis und statt die mir sonst in allen Lebenslagen eignende Altersmilde obwalten zu lassen, verspüre ich bei Frotzeleien aus meinem Umfeld eine der Situation durchaus unangemessene Gereiztheit in mir.
Das ist nicht gut.
Wahrscheinlich erweisen sich diese Zeilen in wenigen Stunden auch als völlig sinnfrei, aber ich möchte mir dann doch nicht hinterher vorwerfen müssen, es nicht wenigstens versucht zu haben.
Am 9. Spieltag der Saison 2020/21 haben wir die Fortuna mit 5:0 aus dem Stadion geschossen.
Alles Weitere obliegt dann dem diensthabenden Fußballgott.
